Behandlungsratgeber

Assisted Hatching

Assisted Hatching wird zusammen mit Fruchtbarkeitsbehandlungen wie IVF durchgeführt. Wie die Bezeichnung vermuten lässt, ist es ein Verfahren, bei dem der Embryo aus seiner „Schale“ schlüpfen und sich in der Gebärmutter einnisten kann.

Der Inhalt wurde von Qunomedical und dem Medizinischen Beirat auf Qualität und Richtigkeit überprüft.

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Assisted Hatching Auf Einen Blick

FÜR WEN IST ES GEEIGNET

  • Frauen, die über 38 Jahre alt sind.

  • Frauen, die sich 2 oder mehr erfolglosen IVF-Zyklen unterzogen haben.

  • Frauen, die eine schlechte Prognose für ihre Schwangerschaftschancen erhalten haben.

BEHANDLUNGSDAUER

  • IVF Zyklus: zwischen 4 und 6 Wochen

  • Assisted Hatching: einige Minuten.

  • Implantation: einen Tag nach dem „Schlüpfen“.

ERHOLUNGSDAUER

  • Sofortige Rückkehr nach Hause.

  • Ruhen Sie sich aus, wie Sie es für Ihren Körper notwendig empfinden.

ERFOLGSRATE

  • Einige Studien zeigen, dass Assisted Hatching die Schwangerschaftsraten leicht erhöhen kann. Die Anzahl der Lebendgeburten wird jedoch im Vergleich zur ausschließlichen IVF nicht verbessert.

POTENZIELLE RISIKEN & NEBENWIRKUNGEN

  • Schäden am Embryo, die ihn unbrauchbar machen

  • Erhöhte Chancen für Doppelschwangerschaften

  • Nebenwirkungen im Zusammenhang mit Antibiotika oder Steroid-Medikamenten

Wie funktioniert Assisted Hatching?

Wenige Tage nach der Befruchtung der Eizelle durch ein Sperma erfolgt das Assisted Hatching. Bevor wir erklären können, wie die Technik funktioniert, müssen wir das Prinzip verstehen, auf dem sie beruht.

Was ist die Grundlage für Assisted Hatching?

Das Ei aus dem weiblichen Körper wird von einem Protein bedeckt. Es heißt Zona pellucida oder auch Glashaut. Diese Hülle hat verschiedene Funktionen bei der Entwicklung des Embryos.

  • Nach der Befruchtung verhärtet sich die Glashaut, um den Eintritt von mehr Spermien zu blockieren. Auch ein vorzeitiges Einnisten im Eileiter wird so vermieden.

  • Nach einigen Tagen wandert das Ei in Richtung Uterus und die Glashaut wird dünner und zerbricht schließlich: der Embryo „schlüpft“.

  • Wenn kein Schlüpfen stattfindet, schlägt die Schwangerschaft fehl.

Die Techniken hinter dem Assisted Hatching

Hier kommt das Assisted Hatching ins Spiel: Bei dem Verfahren wird die Glashaut künstlich geschwächt. Dies wird meist durch eine der folgenden 3 Methoden erreicht:

  • Mechanisch: Der Embryologe benutzt eine Glasnadel und ritzt damit die Glashaut an, während der Embryo mit einer Pipette zurückgehalten wird. Danach wird der Embryo freigesetzt. Die äußere Schicht der Glashaut zerbricht aufgrund der Reibung zwischen Nadel und Haltepipette.

Der Erfolg dieser Technik hängt sehr vom Geschick des Arztes ab. Die Verletzungsgefahr für den Embryo ist höher als bei der Lasertechnik. Größe und Tiefe des Risses in der Glashaut sind nicht bei jeder Behandlung identisch.

  • Chemisch Bei diesem Verfahren wird Tyrode-Lösung, die von Natur aus sauer ist, mit einer Pipette auf die Schale gesprüht. Tyrode ist ein Enzym, weshalb diese Technik auch als enzymatische Ausdünnung bezeichnet wird. Die Lösung schmilzt ein kleines Loch in die Glashaut.

Der Vorgang ist nicht so exakt steuerbar wie bei der Lasertechnik. Der Embryo hat Kontakt mit dem Enzym, ob dies aber in irgendeiner Weise nachteilig ist, ist ungeklärt.

  • Laser Wie der Name schon sagt, wird bei dieser Technik ein Laser verwendet, um die äußere Schicht der Glashaut aufzubrechen.

Diese Technik ist am sichersten, da sich der Laser genau einstellen lässt. So kann ein kleiner Bereich der Glashaut gezielt mit Laserstrahlen beschossen werden. Außerdem kann die Größe und Tiefe des Risses in der Glashaut für jedes Ei exakt reproduziert werden. Verletzungsgefahr für den Embryo besteht also kaum.

Was kann ich von der Behandlung erwarten?

Das Verfahren garantiert keinen Erfolg. Es kann die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft erhöhen, aber nicht die Wahrscheinlichkeit einer Lebendgeburt.

Die Erfolgsraten variieren ebenfalls stark in Abhängigkeit von Ihrem individuellen Fall, der Erfahrung Ihres Arztes, Ihrer Krankengeschichte und damit einhergehenden Faktoren. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt gründlich beraten und denken Sie darüber nach, weshalb Sie für das Verfahren nicht infrage kommen könnten.

Wenn Sie sich dem Verfahren unterziehen, erhalten Sie Antibiotika und/oder Steroide, um das Risiko von Komplikationen zu verringern. Diese können Nebenwirkungen auslösen. Sprechen Sie deshalb vorher mit Ihrem Arzt und die halten Sie die vorgeschriebenen Dosierungen ein.

Der gesamte Behandlungsablauf ist sehr intim und kann verständlicherweise zu Stress oder Angstzuständen führen. Bitte sprechen Sie mit einem Facharzt oder Ihren Angehörigen offen über Probleme. Sie sollten sich stets wohl dabei fühlen, um Hilfe zu bitten.

Frieda

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