Behandlungsratgeber

Operative Epilepsiebehandlung

Epilepsie ist eine chronische neurologische Erkrankung, die durch wiederkehrende Anfälle gekennzeichnet ist. Je nach Schweregrad Ihrer Anfälle und den zugrunde liegenden Ursachen gibt es verschiedene Behandlungsarten. Eine Operation ist eine Möglichkeit, und wir werden uns hier mit diesem Eingriff und den damit verbundenen Problemen befassen.

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Operative Epilepsiebehandlung Auf Einen Blick

FÜR WEN IST ES GEEIGNET

  • Patienten mit medizinisch hartnäckiger Epilepsie, d. h. bei denen Antiepileptika nicht geholfen haben.

  • Patienten mit schweren Anfällen, die besonders schwächend sind und mehrmals am Tag auftreten.

  • Patienten, bei denen die „Kernregion“, die die Anfälle auslöst, ermittelt wurde und sicher entfernt werden kann.

BEHANDLUNGSDAUER

  • Ca. 4 Stunden.

ERHOLUNGSDAUER

  • 6 bis 8 Wochen.

ERFOLGSRATE

  • Bis zu 70% der Patienten bleiben anschließend anfallsfrei.

POTENZIELLE RISIKEN & NEBENWIRKUNGEN

  • Beeinträchtigungen der kognitiven Fähigkeiten

  • Infektionen

  • Austritt der Zerebrospinalflüssigkeit (Hirnwasser)

  • Depressionen oder Stimmungsprobleme

Was sind mögliche Ursachen für Epilepsie?

Genetische Veranlagung Die meisten zugrundeliegenden Ursachen für Epilepsie haben eine starke genetische Komponente, z. B. die Tendenz der Vererbung von Anfällen durch die Eltern oder genetische Erkrankungen wie Neurofibromatosen. Abgesehen von Neurofibromatosen ist der Erbgang bis jetzt noch ungeklärt, es wird aber von einer polygenen Vererbung - also der Beteiligung mehrerer Gene an der Vererbung der Erkrankung - ausgegangen. In einigen Fällen kann es auch zur Erkrankung an Epilepsie ohne erkennbare Ursachen (idiopathisch) kommen.

Veränderungen im Gehirn Andere Gründe sind strukturelle Veränderungen des Gehirns nach einem Schlaganfall, einer Erkrankung wie Meningitis oder einem Schädeltrauma.

Diagnose

Epilepsie ist schwer zu diagnostizieren, und es gibt verschiedene Tests, die dazu eingesetzt werden können:

  • Elektroenzephalografie (EEG). Dies ist eine Neuroimaging-Technik, die die elektrische Aktivität in Ihrem Gehirn misst. Dadurch können Unregelmäßigkeiten in Ihren Gehirnwellen beobachtet werden.

  • Magnetresonanztomografie (MRI) oder Computertomografie-Aufnahmen (CT) sind ebenfalls Neuroimaging-Methoden, die es Ärzten ermöglichen, die Struktur Ihres Gehirns zu untersuchen und Tumore, Läsionen oder Narben zu erkennen.

  • Bluttests, um andere mögliche Ursachen für den Anfall zu ergründen (Infektion, Unterzuckerung, etc).

  • Neuropsychologische Tests messen Ihre kognitiven Fähigkeiten und bestimmen, welche Art von Epilepsie Sie haben bzw. wo im Gehirn der Schaden aufgetreten sein könnte.

Wie funktioniert der Eingriff?

Sie erhalten eine Vollnarkose für die OP. Der Chirurg nimmt zunächst kleine Einschnitte an der Kopfhaut vor und greift dann auf den zu entfernenden Gehirnbereich zu, nachdem er eine Öffnung im Schädel geschaffen hat. Zu den verschiedenen Arten von Operationen gehören:

  • Temporale Lobektomie: Dies ist die häufigste Art der Operation. Das Gehirngewebe im Schläfenlappen, das die Epilepsie verursacht, wird entfernt. Meist werden dabei der vordere Thalamus, der Mandelkern und der Hippocampus entfernt.

  • Läsionektomie: Durch Verletzungen oder Tumore geschädigtes Hirngewebe wird entfernt.

  • Extratemporale Lobektomie: Das epileptische Hirngewebe, das mit einem anderen Teil des Gehirns verbunden ist, wird herausgeschnitten.

  • Hemisphärektomie: Die äußere Schicht einer gesamten Gehirnhälfte wird entfernt. Dies ist ein sehr ungewöhnliches Verfahren und wird nur dann durchgeführt, wenn eine Gehirnhälfte schwere Schäden erlitten hat. Eine Hemisphärektomie wird meistens bei kleinen Kindern durchgeführt.

  • Callosotomie: Der Corpus callosum, d.h. ein Bündel von Nervenfasern, das die rechte mit der linken Gehirnhälfte verbindet, wird durchtrennt. Dies hilft, die Ausbreitung des epilptischen Anfalls auf beide Gehirnhälften zu vermeiden.

  • Multiple subpiale Transsektion: Wenn Anfälle in einem Bereich des Gehirns auftreten, der schwer zugänglich oder lebenswichtig für die Gehirnfunktion ist, wird eine multiple subpiale Transsektion durchgeführt. Nervenfasern in der Schicht unterhalb der weichen Hirnhaut (Pia mater), d. h. unterhalb der letzten und innersten Schicht der Hirnhaut und an der Außenschicht des Gehirnbereichs, der als Quelle identifiziert wurde, werden durchtrennt.

Am Ende der Operation wird der Schädel wieder geschlossen, und die Kopfhaut wird anschließend zusammengenäht.

Was kann ich von der Behandlung erwarten?

Die OP als letzte Wahl Eine Epilepsie-OP sollte nicht Ihre erste Wahl sein, sondern lediglich eine Option, nachdem Antiepileptika (AED) Ihre Symptome nicht lindern können.

Wenn weder eine Operation, noch Medikamente praktikable Möglichkeiten für Sie sind, könnten die Vagusnervstimulation oder die Tiefenhirnstimulation eine Alternative darstellen.

Erholung und Risiko Die chirurgische Behandlung der Epilepsie ist ein wichtiger Schritt und erfordert viel Erholungszeit. Sie bringt außerdem erhebliche Risikofaktoren mit sich, die möglicherweise lange anhalten.

Wenn die Operation jedoch erfolgreich ist und alle Anweisungen nach der Operation befolgt werden, verzeichnen die meisten Patienten die Anfallsfreiheit innerhalb einer bestimmten Zeit.

Welche Veränderungen des Lebensstils sind für operative Epilepsiebehandlung notwendig?

Änderungen des Lebensstils sind ein wesentlicher Bestandteil jeder Behandlung oder Genesung.

  • Stellen Sie sicher, dass Sie Ihre Medikamente korrekt einnehmen

  • Gehen Sie regelmäßig zum Arzt und überprüfen Sie Ihre Dosierungen

  • Halten Sie eine gesunde Alltagsroutine mit einer gesunden Ernährung, Bewegung und Ruhe aufrecht

  • Achten Sie auf Ihre psychische Gesundheit und bitten Sie Ihre Angehörigen immer um Hilfe. Oder treten Sie einer Selbsthilfegruppe bei.

Frieda

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