Neurorehabilitation
Die Neurorehabilitation soll die Symptome neuronaler Störungen abmildern. Auslöser dieser Störungen sind neurologische oder psychische Krankheiten, nicht-traumatische Hirnverletzungen oder ein Schädel-Hirn-Trauma, Verletzungen an der Wirbelsäule oder normale Alterungsprozesse. Bei der Neurorehabilitation werden medizinische und klinische Behandlungen angesetzt, um die Hirnfunktion wieder zu verbessern.
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Galerie
Ein Patient, der ein Exoskelett verwendet.
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Neurorehabilitation Auf Einen Blick
FÜR WEN IST ES GEEIGNET
Leute mit nicht-traumatischen Hirnverletzungen (z. B. durch einen Tumor oder Schlaganfall).
Leute mit Schädel-Hirn-Trauma (z. B. als Folge eines Unfalls oder tätlichen Angriffs).
Leute, die an einer neurodegenerativen Krankheit leiden, wie Parkinson oder Multipler Sklerose.
Leute, die an einer neurologischen Entwicklungsstörung leiden, wie Autismus oder Legasthenie.
Leute mit psychischen Störungen, wie Depression, Posttraumatischer Belastungsstörung oder Schizophrenie.
Leute, deren neurologische Funktionen durch den normalen Alterungsprozess abnehmen.
BEHANDLUNGSDAUER
Einige Monate bis lebenslang.
Die Behandlungsdauer ist bei jedem Patienten anders. Die Dauer richtet sich unter anderem nach der Schwere der Krankheit oder wie weit die Erkrankung bereits fortgeschritten ist.
Das biologische Prinzip hinter der Neurorehabilitation
Mitte des 20. Jahrhunderts begann man zu verstehen, dass unser Gehirn ein dynamisches Organ ist. Das bedeutet, dass es sich auch nach einer Verletzung oder Krankheit neu organisieren und erholen kann.
Unser Gehirn ist anpassungsfähig
Neurorehabilitation basiert auf der Annahme, dass unser Gehirn formbar ist. Das bedeutet, dass es sich nach einer Verletzung oder Veränderungen im Umfeld erholen und anpassen kann. Diese Prozesse fasst man unter dem Begriff neuronale Plastizität zusammen. Darunter fallen:
neurale Regeneration
neurale Reparaturmechanismen
Stärkung synaptischer Verbindungen
Hirnforschung
Verhaltensstörungen oder -veränderungen entstehen, wenn die Hirnfunktionen abnehmen oder gestört sind. Forschungen zu den neurologischen Ursachen dieser Störungen haben unser Verständnis in diesem Bereich erweitert.
Ziel der Therapien bei einer Neurorehabilitation
Therapien, die auf dem Prinzip der neuronalen Plastizität beruhen
arbeiten mit diesen zugrunde liegenden neurologischen Störungen
versuchen, die wesentlichen Prozesse der Plastizität im Gehirn zu verstehen
versuchen, dieses Wissen zu nutzen, um den Auslöser des Problems zu behandeln
Welche Therapien stehen bei der Neurorehabilitation zur Verfügung?
Die Neurorehabilitation beinhaltet eine Reihe von Therapien. Für jeden Patienten wird ein individueller Behandlungsplan ausgearbeitet. Dieser ist auf seine speziellen Bedürfnisse abgestimmt. Für eine Neurorehabilitation werden Ärzte, Pfleger und ein Team von speziell geschulten Therapeuten benötigt.
Dies sind einige der Therapien, welche bei einer Neurorehabilitation eingesetzt werden:
Physiotherapie: Techniken und Übungen, die die Bewegungsfähigkeit steigern und die Muskeln stärken.
Ergotherapie: Die Therapie soll die Funktionsfähigkeit bei alltäglichen Abläufen steigern. Anziehen, essen, auf Toilette gehen, etc. Der Therapeut hilft dem Patienten auch dabei, sich mit der behindertengerechten Ausstattung vertraut zu machen.
Psychotherapie/psychologische Beratung: Eine psychische Beratung ist wichtig. Hier werden Stress oder auch Depressionen, die durch die Krankheit hervorgerufen wurden, angesprochen und verarbeitet.
Sprech- und Sprachtherapie: Sie hilft Patienten, die Schwierigkeiten mit der Aussprache haben, stottern oder Sprache nicht verarbeiten oder sich selbst durch diese ausdrücken können.
Sehtherapie: Bei Sehstörungen und Anomalien oder Störungen der Augenbewegung wird diese Therapieform benutzt.
Hirnstimulation: Es wird an Verfahren wie der transkraniellen Gleichstromstimulation (tDCS) oder der transkraniellen Magnetstimulation geforscht. Diese sollen die motorischen Fähigkeiten wiederherstellen.
Neuropsychologische Therapie / kognitive Verhaltenstherapie: Durch die Therapie sollen neurokognitive Funktionen wie Aufmerksamkeit, Emotionen, Erinnerung und exekutive Funktionen (die kognitive Kontrolle, also Steuerung des eigenen Verhaltens) verbessert werden.
Ernährungsberatung: Patienten erhalten auf ihre Situation passende Ernährungsempfehlungen. Diese berücksichtigen auch die Nebenwirkungen, die durch die Medikamente entstehen.
Schmerztherapie: Schmerztherapie hilft Patienten mit den akuten oder chronischen Schmerzen umzugehen, die durch ihre Krankheit hervorgerufen werden.
Was kann ich von der Neurorehabilitation erwarten?
Ein Team an Pflegern
Für eine Neurorehabilitation benötigt man ein ganzes Team aus Spezialisten aus Bereichen wie Psychologie, Physiotherapie, Sozialarbeit oder Neurologie. Die Reha befasst sich nicht nur mit den physischen Aspekten der Krankheit, sondern auch mit den daraus entstandenen psychischen und sozialen Problemen.
Milderung der Symptome und Entwicklung neuer Fähigkeiten
Ziel der Therapie ist es, dass der Patient - mit der Hilfe des Reha-Teams - die Störungen und Behinderungen abmildern kann. Gleichzeitig sollen neue Fähigkeiten entwickelt werden, die ihm im Alltag helfen. Außerdem werden die Umgebung und das Umfeld an die Bedürfnisse des Patienten angepasst.
Kurzzeitziele als Maßstab für Ihre Fortschritte
Während der Reha wird Ihr Fortschritt anhand unterschiedlicher Faktoren gemessen. Hierbei können ganz konkrete Kurzzeitziele als Maßstab dienen. Eventuell müssen Sie einen Fragebogen ausfüllen oder einen kurzen Test zu Ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit absolvieren. Zur Überprüfung der langfristigen Ergebnisse werden MRT und ähnliche bildgebende Verfahren eingesetzt. So können auch die Auswirkungen verschiedener Therapien auf verschiedene Patienten festgehalten und beobachtet werden.
Ein paar Tipps
Denken Sie daran:
Ihre Familie und Freunde werden sehr stark in den Rehabilitationsprozess mit eingebunden. Therapieziele setzen ist ein wichtiger Bestandteil der Neurorehabilitation. Es kann helfen, langfristige Ziele in etwas konkretere kurzfristige Ziele zu unterteilen. Sie als Patient spielen eine wichtige Rolle bei der Ausarbeitung Ihres Behandlungsplans.
Die Reha richtet sich in erster Linie an Patienten, deren Beschwerden behandelbar sind. Aber auch Patienten mit einer stetig fortschreitenden Erkrankung können von einer Milderung der Symptome profitieren.
Verlieren Sie nicht den Mut, wenn es Rückschläge gibt. Bei jeder Therapie gibt es immer gute und schlechte Phasen. In Stein gemeißelte Ziele sind daher nicht der beste Weg. Stattdessen sollten Sie sich Ziele setzten, die abgeändert und angepasst werden können.
Zukunftsaussichten
Zukünftig werden Ansätze basierend auf neuronaler Plastizität immer mehr Raum bei Behandlungen einnehmen. Fortschritte bei bildgebenden Verfahren und Vorgehen mit maschinellen Lernverfahren werden die momentan eingesetzten Therapien der Neurorehabilitation verbessern. Das wird dabei helfen, noch bessere und individuellere Behandlungspläne für die Patienten zu erstellen und ihnen die bestmögliche Erholung verschaffen.
Patientenmanager
Frieda
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