Nach einer bereits erfolgten Brustvergrößerung kann es unterschiedliche Gründe geben, um die Implantate zu wechseln. In den meisten Fällen wünschen sich Patientinnen eine andere Brustgröße oder -form, die einen Implantatwechsel notwendig macht. Bei manchen Patientinnen hat sich mit einer Gewichtsänderung auch die Oberweite ungewollt verändert. Darüber hinaus können bestimmte Komplikationen oder veraltete Brustimplantate Grund für einen Implantattausch sein. In diesem Artikel geben wir einen Einblick in die unterschiedlichen Gründe für den Austausch, Infos zum Eingriff und zur Kostenübernahme durch die Krankenkasse und liefern einen Überblick über die anfallenden Kosten für den Eingriff in verschiedenen Ländern.


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Warum sollte man Brustimplantate austauschen oder entfernen?

Den häufigsten Anlass, um Brustimplantate zu wechseln, stellt eine Kapselfibrose dar. Hiervon spricht man, wenn sich Teile des Gewebes rund um das Implantat verhärten.

Auch nach einer Gewichtsveränderung oder einer Schwangerschaft kann sich der Wunsch nach einer neuen Brustform oder Brustgröße ergeben. Diesem Wunsch lässt sich dann mit dem Austausch der Implantate nachkommen.

Sollte die vorausgegangene Brustoperation unsachgemäß durchgeführt worden sein, kann es zu einer sichtbaren Faltenbildung kommen oder eines oder beide Implantate können verrutschen oder absinken. Mit dem Wechsel der Brustimplantate lässt sich dieser optische Makel korrigieren.

Übersicht: Warum ein Wechsel der Brustimplantate?

1) Behebung einer Kapselfibrose 2) Wechsel der Implantate nach einer Erkrankung 3) Austausch von Implantaten älterer Generation gegen neue 4) Wunsch nach anderen Formen und Größen von Brustimplantaten 5) Brustverschönerung nach einer Gewichtsveränderung oder Schwangerschaft

Wieso können sich beim Brustimplantate Wechseln Kosten verändern?

Was Brustimplantate kosten können, hängt von verschiedenen Faktoren ab - ebenso, wie der Austausch dieser. Hier haben wir die wichtigsten Gründe einmal gelistet:

  • Marke und Größe des Brustimplantats

  • Operationsmethoden

  • Verwendete Materialien

  • Betäubung bzw. Sedierung

  • Ort der Behandlung

  • Personalkosten

  • Qualifikation des Arztes

Der Eigenanteil, der von der Patientin übernommen werden muss, ist abhängig von den Arztkosten, den Kosten für die Materialien und dem Zuschuss der Krankenkasse.

Die Kosten für den Austausch von Brustimplantaten im Ländervergleich:

LandPreis (EUR)
Türkei2 450
Polen2 650
Tschechische Republik2 700
Ungarn2 800
Indien3 100
Österreich4 950
Deutschland6 500

Werden die Kosten beim Austausch von Brustimplantaten von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen?

Die Kosten für die Entfernung von Brustimplantaten liegen etwa bei 5 000 Euro aufwärts, sofern die Behandlung in Deutschland stattfindet. Eine Behandlung in der Tschechische Republik beträgt dagegen nur etwa 1 500 Euro, was auch ein Grund ist warum immer mehr Deutsche den Ärzten im nahen Ausland vertrauen. Der Preis für einen Implantatwechsel in Deutschland beträgt hingegen - abhängig vom individuellen Ausgangsbefund und dem Aufwand - mindestens 6 500 Euro. Somit entsprechen die Kosten für einen Wechsel des Implantats etwa den Kosten für eine herkömmliche Brustvergrößerung mithilfe von Implantaten.

An dieser Stelle kann jedoch kein pauschal gültiger Preis genannt werden, weil der individuelle Ausgangsbefund sehr verschieden ausfallen kann. Ein bindender Kostenplan lässt sich erst erstellen, wenn eine eingehende Untersuchung durch den Arzt erfolgt ist.

Die Kosten für den Eingriff werden von den gesetzlichen Krankenkassen nur teilweise übernommen und auch nur in Fällen, in denen eine medizinische Notwendigkeit für die Entfernung der Implantate gegeben ist. In der Regel sind die Kosten für die neuen Implantate von der Patientin in vollem Umfang selbst zu tragen. Anders kann es hingegen aussehen, wenn die Patientin in einer privaten Krankenkasse versichert ist. In diesem Fall kann der jeweils gewählte Tarif ausschlaggebend darüber sein, ob die Kosten für die neuen Implantate teilweise oder vollständig übernommen werden.

Ehe sich die Patientin für den Wechsel der Brustimplantate entscheidet, sollte sie daher mit der eigenen Krankenversicherung und dem behandelnden Chirurgen über die Möglichkeiten einer eventuellen Kostenübernahme sprechen.

Die Kostenübernahme beim Austausch schadhafter Implantate

Einen Spezialfall bilden Patientinnen, bei denen die Kosten für das Einsetzen eines Brustimplantats von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen wurden, wie es beispielsweise nach einer Brustkrebs-Operation der Fall gewesen sein kann. Sollte sich nach dem Eingriff ergeben haben, dass es sich um ein schadhaftes Brustimplantat handelt, erhalten die betroffenen Patientinnen auf Kosten der Krankenkasse nach einer medizinisch notwendigen Entnahme des beschädigten Implantats ein neues Brustimplantat eingesetzt.

Auch Patientinnen, die sich nicht aus medizinischen, sondern ästhetischen Gründen für das Einsetzen eines Brustimplantats entschieden haben, können sich an einen Arzt wenden, sich untersuchen und das beschädigte Implantat entfernen lassen. Hierbei ist jedoch die gesetzliche Vorgabe aus Paragraf 52 Abs. 2 SGB V aus dem Jahr 2007 zu beachten. Aus dieser geht hervor, dass die Krankenkassen Patientinnen an den entstandenen Kosten beteiligen müssen.

Wie verläuft die Behandlung bei einem Brustimplantat-Austausch oder einer Entfernung der Implantate?

Art der Betäubung

Grundsätzlich lässt sich eine Entfernung der bestehenden Brustimplantate abhängig vom ausgänglichen Befund sowohl unter örtlicher Betäubung als auch unter Vollnarkose durchführen. Üblich ist es, die Operation unter Vollnarkose und stationär vorzunehmen, verbunden mit einem ein- oder zweitägigen Aufenthalt in der Klinik.

Operationsverfahren und Dauer des Eingriffs

Ist es im jeweiligen Fall möglich, entfernt der Chirurg das Implantat mithilfe eines Schnitts in der Unterbrustfalte. Sollte an dieser Stelle schon eine Narbe von einer vorherigen Brustvergrößerung bestehen, kann derselbe Zugang auch für das Entnehmen des Implantats verwendet werden. So entstehen keine zusätzlichen Narben.

Bei dieser Operation sollen die vorhandenen Implantate möglichst unbeschädigt und vollständig entfernt werden, was in der Regel mehr Aufwand mit sich bringt, als das Einsetzen von Brustimplantaten. Je nach Ausgangslage dauert der Eingriff zwischen 2 und 4 Stunden.

Zusätzliche Operations-Optionen

Nach der Entfernung der Implantate bleibt häufig ein deutlicher Hautüberschuss zurück, was vor allem bei der Entfernung sehr großer Implantate der Fall ist. Daher wird oftmals auch gleichzeitig eine Straffung der Brust durchgeführt. Bei diesem Eingriff entfernt der Chirurg überschüssige Haut und positioniert gleichzeitig die Brustwarzen an einer höheren Stelle.

Nach der Operation

Nach der Operation sollte die Patientin einige Verhaltensregeln beherzigen.

  • Gegen die typischen Operationsschmerzen helfen üblicherweise leichte Schmerzmittel sehr gut.

  • Es ist wichtig, den Brustbereich einige Wochen nach dem Eingriff zu schonen, damit die Wunden der Operation komplikationslos verheilen können.

  • Nach der Entfernung der Implantate dauert es etwa 14 Tage, bis die Heilung abgeschlossen ist, die Patientin kann aber bereits einige Tage nach dem Eingriff wieder arbeiten.

Welche Risiken existieren bei einem Austausch eines Brustimplantats?

Jeder operative Eingriff birgt gewisse Risiken in sich - auch bei der Entfernung oder einem Wechsel der Implantate ist dies nicht anders. An dieser Stelle ist insbesondere das Risiko von Nachblutungen, Schwellungen oder Infektionen zu nennen. Diese Risiken lassen sich durch eine gewissenhafte Nachsorge und eine fachgerechte Behandlung jedoch auf ein Minimum reduzieren.

Neben diesen allgemeinen Risiken besteht beim Entfernen der Implantate auch die Gefahr, dass es zu Defekten an selbigen kommen kann. In manchen Fällen liegen bereits Beschädigungen am Implantat vor oder dieses hat zu einer Kapselfibrose geführt, die es im Zuge des Eingriffs erforderlich macht, die Verhärtungen ebenfalls zu entfernen.

Nach dem Eingriff kann es zu Gefühlsbeeinträchtigungen der Brustwarze kommen. Außerdem lässt sich beim Wechsel der Implantate das Risiko einer Kapselfibrose mit Verhärtungen in der Brust nicht ganz ausschließen.

An welchen Arzt sollte man sich für eine Implantatentfernung bzw. einen Implantatwechsel wenden?

Für einen Austausch bestehender Implantate oder deren vollständige Entfernung ist ein erfahrener Chirurg der richtige Ansprechpartner. Im besten Fall besitzt der Arzt ausreichend Erfahrung im Bereich der Plastischen und Rekonstruktiven Brustchirurgie.

Um sich von der Qualität des Arztes ein Bild verschaffen zu können, sollte dieser im Beratungsgespräch sämtliche Ihrer Fragen zu Ihrer Zufriedenheit beantworten können. Ebenfalls ist es sinnvoll, sich durch Fotos dokumentierte Ergebnisse bereits durchgeführter Operationen zeigen zu lassen. So können Sie einschätzen, mit welchen Ergebnissen Sie rechnen können und was genau auf Sie zukommen wird.

Disclaimer

Die Informationen in diesem Artikel ersetzen keine ärztlichen Anweisungen und Ratschläge. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie sich einer Behandlung unterziehen.


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